“neunte gemeinsame Törn”
Der neunte gemeinsame Törn der Besatzung, und trotzdem mal wieder Neuland: Nach vier Jahren auf der „Harmony“ haben wir uns einen Neuzugang in der „Wetterwille“-Flotte gegönnt – die „Charente“. Wir haben es keinen Moment bereut. Zwar ist sie nicht ein so absolut spurtreues „Schienenschiff“ wie die „Harmony“, bietet dafür aber eine Menge andere Annehmlichkeiten. Im Moment spricht viel dafür, dass es im nächsten Jahr wieder die „Charente“ wird. Zudem ist sie in „Wetterwille“-Besitz – was die Chance auf Umsetzung von Anregungen aus der Kundschaft deutlich erhöht. Und es ist ein weiteres Indiz, dass Petra und Alexander viel in die Pflege und den Ausbau des Unternehmes investieren.
Leider mussten wir in diesem Jahr erneut mit bescheidenen Wetterbedingungen umgehen. Vor allem der anfangs und am Ende doch sehr starke Wind brachte uns ins Nachdenken. Nicht das erste Mal haben wir uns dem Wetter gebeugt: Im Zweifelsfall fahren wir auch mal nicht. Es soll schließlich Spaß machen. Auch mit einer gut motorisierten Yacht ist es aber ab 5-6 Windstärken aufwärts anstrengend. Ganz offensichtlich stehen wir mit dieser Haltung nicht allein da. Denn wie schon im letzten Jahr bei sehr bescheidenem Wetter war auch in diesem Jahr auffällig wenig los auf den Gewässern und in den Häfen. Was für einen selbst nicht unbedingt verkehrt ist: Die Brückenwärter beispielsweise auf der Workumer/Bolswarder Trekvaart schienen sich geradezu zu freuen, dass mal ein Boot kam – und öffneten ihre Brücken sehr zuvorkommend.
Apropos Brücken: Dass es in „Südwest-Friesland“ mittlerweile ein einheitlich „rundes“ Brückengeld von 1,– Euro gibt, ist eine positive Veränderung. Mit der teilweise bereits vollzogenen Abschaffung der Pausenzeiten der Brücken ist das so eine Sache: Einerseits ist es sehr schön, bei der Tour-Planung keine Rücksicht auf Bedienungspausen nehmen zu müssen, andererseits gehört aber das ausführliche Palavern darüber, wann man wo losfahren muss, um nicht vor einer Pause machenden Brücke hängen zu bleiben, ein bisschen dazu. Vor allem, wenn man sich hinterher wegen des perfekten Brücken-Managements auf die Schultern klopfen kann.
Wir haben den Eindruck, dass Friesland von Jahr zu Jahr auch kulinarisch mehr zu bieten hat.
Periode: 12. bis 19. September 2011
Jacht: Privateer 37 Charente
Route: Terherne – Balk (Übernachtung) / – Woudsend (Übernachtung) / Woudsender Rakken – Heeger Meer – Inthiemasloot – Workumer Trekvaart – Bolsward (Übernachtung) / – Bolswarder Trekvaart – Ijlst – Geeuw – Sneek (Übernachtung 2x) / – Houkesloot – PM – Langwerder Wielen – Norder Oude Weg – Sneker Meer – PM – Terherne (Übernachtung)
13,1 Betriebsstunden, 60 Liter Diesel, 101 Kilometer
Besatzung: Robert Köhler (Dortmund)
Jörg-Volker Kahle (Emden)