Fotos des Reiseberichts

“Die ersten Gäste”

Als wir die Charteranfrage für die Osterferien 2018 (26.03. – 06.04.2018) an Wetterwille im November 2017 gestellt hatten, wußten wir schon, dass wir nicht unbedingt hochsommerliche Temperaturen erwarten durften. Dass es aber fast winterlich werden sollte – wie übrigens in weiten Teilen Europas -, konnten wir da noch nicht ahnen.

So machten wir uns mittlerweile zum neunten Mal von Euskirchen in Richtung Terherne auf, um dort im Laufe des Nachmittags des 26.03.2018 die Duetvlet 1040 Marne zu übernehmen.

In diesem Jahr waren wir die ersten und bis Karfreitag auch die einzigen Gäste, die mit einem Schiff von Wetterwille auf den Gewässern Frieslands unterwegs waren…

1. Tag:
Nach einem soliden Frühstück im Basishafen brachen wir gegen 10:00 in Richtung der europäischen Kulturhauptstadt 2018 auf – Leeuwarden.

Über den Prinses Magrietkanaal (PMK) ging es vorbei an Grou, wo die Wiederaufbauarbeiten des Theehuis in vollem Gang waren, über die Nieuwe-Staande- Mastroute auf den Van Harinxmakanaal. Kurz vor dem Abzweig Zwettehaven in Leeuwarden trauten wir unseren Augen nicht: lag hier doch tatsächlich ein Schiff der Köln-Düsseldorfer an der Lorentzkade.

Augenscheinlich hatte die „Drachenfels“ aber ihre besten Zeiten längst hinter sich und diente nur noch als Hotel- und Unterbringungsschiff.

Ein weiterer Kilometer und dann das Ruder hart Steuerbord gelegt, lag die Slauerhoffbrug vor uns. Ein kurzer Moment und schon öffnete sich die Brücke.

Noch 1,5 km über die Harlingertrekvaart, Westerstadsgracht und Norderstadsgracht und wir haben unseren Liegeplatz erreicht.

Fahrtzeit : 4 Stunden 15 Minuten
Strecke : 31 km

2. Tag
Da wir am Karfreitag in Groningen den großen Blumenmarkt besuchen wollten, machten wir uns auf den Weg Richtung Osten. Damit der Weg nicht in Stress ausartete, planten wir unsere Tagesetappe für heute bis Oostermar (Eastermar) am südlichen Zipfel des Bergumer Meeres.

In ganz Friesland hatte eigentlich die Saison in diesem Jahr schon am 24.März begonnen – mit einer Ausnahme: Oostermar
Gottseidank hatte die örtliche Frituur geopened….

Fahrtzeit : 4 Stunden 15 Minuten
Strecke : 27,5 km

3. Tag
Gut gefrühstückt ging es gegen 10:00 los Richtung Groningen.
Immer wieder begegneten uns auf dem PMK die ganz Großen mit einer Länge von 110 m und einer Breite von knapp 12 m.

Zwischen Kanalkilometer 21 und 20 schleusen wir in der Schleuse Gaarkeuken sogar zusammen mit einem „Riesen“. Da hieß es aufpassen auf das Schraubenwasser bei freigegebener Ausfahrt!

In der nächsten Schleuse ging es dann deutlich ruhiger zu: bei der Einfahrt ins Reitdiep muss zunächst die Dorkwerdersluis passiert werden, bevor wir zum Endspurt in den Reitdiephafen ansetzten.

Dort erwarteten uns schon Ella Muninga mit „Storm“ – die Hafenmeisterin mit Ihrer Hündin. Wir fanden unseren Platz für die kommenden zwei Nächte am Steiger B.

Fahrtzeit: 5 Stunden 25 Minuten
Strecke: 39,4 km

4. Tag
Heute ist quasi Ruhetag, weil wir den Blumenmarkt in der Innenstadt besuchen wollten.
Nach einem kräftigen Frühstück an Bord fuhren wir mit unseren Klapprädern in die City. Der Blumenmarkt, der jedes Jahr an Karfreitag stattfindet, ist immer ein Besuch wert.

5. Tag
Unsere Tagesetappe geht heute von Groningen nach Bergum (Burgum). Ein unspektakulärer Weg, und den Passantenhafen Bergum laufen wir auch nur an, weil uns der Weg bis Sneek zu lang würde.

Trotzdem muss gesagt werden, dass wir in Bergum immer sehr freundlich empfangen werden und dank unserer Klappräder ist der Weg ins Stadtzentrum mit seinen Einkaufsmöglichkeiten auch nicht sehr weit.

Damit der Osterhase auch pünktlich kommt, hatte er sich in Bergum auf sein Pferd gesetzt und lief mit viel Musik durch die Fussgängerzone.

Fahrtzeit: 5 Stunden 20 Minuten
Strecke: 39,6 km

6. Tag
Heute geht es über den PMK, vorbei an der Basis Wetterwille Terherne, über das Sneeker Meer und Houkesloot zu unserem Liegeplatz in Sneek.

Unterwegs begegnete uns neben vielen Frachtschiffen auch die Gewässeraufsicht der Rijkswaterstaat. (Rijkswaterstaat wurde 1798 als Bureau voor den Waterstaat‚ ‚Büro für den Wasserbau‘ gegründet und ist eine ausführende Behörde des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt (bis 2010 des Ministeriums für Verkehr, Wasserwirtschaft und öffentliche Arbeiten), die mit dem Bau und Unterhalt von Straßen und Wasserwegen beauftragt ist.

Für die Nacht hatten wir uns einen Platz an der Kade Het Eiland gesucht; im Sommer herrscht hier schon viel Trubel, aber jetzt im Frühjahr ein ruhiger Liegeplatz.

Fahrtzeit: 3 Stunden 45 Minuten
Strecke: 31,7 km

7.Tag
Heute führt uns unser Weg von Sneek zunächst über den PMK bis wir kurz hinter der Brücke und dem weithin sichtbaren Turm in Spannenburg in die Follegesloot einbiegen.

Nach etwa 5 km queren wir das Tjeukemeer in Richtung Echtenerbrug. Von hier aus sind es noch etwa 10 km, bis wir in der Drei-Wege-Schleuse (offiziell Mr.H.P. Linthorst Homansluis) die Provinz Friesland in Richtung Overijssel verlassen.

Nach knapp vier Kilometern und der Brücke Ossenzijl haben wir unseren heutigen Liegeplatz im Recreatiepark De Kluft erreicht.

Fahrtzeit: 5 Stunden 6 Minuten
Strecke: 42 km

8.Tag
Für heute haben wir uns nur einen relativ kurzen „Hüpfer“ vorgenommen, unser Tagesziel ist Lemmer. Hier gilt das Gleiche wie in Sneek: wer im Sommer Trubel braucht, ist hier sicherlich gut aufgehoben. So früh im Jahr erwarten wir aber nicht sehr viel Betrieb.

Von Ossenzijl geht es über die Linde, die Heloma- oder Jonkersvaart, die Pier-Christiaansloot, das Tjeukemeer und die Follegasloot zurück auf den PMK. Zwischen Kanalkilometer 89 und Kilometer 90 biegen wir Backbord ab in Richtung Lemmer.
Vorbei an zahlreichen Charterbasen und Ein-Familien-Häusern näher wir uns der Flevobrug.

Wie erwartet ist ein Platz an der Kade Zijlroede frei und wir legen in unmittelbarer Nähe der Lemster Vishal an.

Es gibt jedoch auch Zeitgenossen, die ihr eigenes Haus mitbringen…..

Fahrtzeit: 3 Stunden 50 Minuten
Strecke: 30 km

9.Tag
Heute springen wir von einem Ijsselmeer-Zugang (Lemmer) zum nächsten Zugang in Stavoren – aber über die Binnenfahrt. Also machen wir uns auf und folgen nach dem Verlassen von Lemmer dem PMK, bis kurz hinter Kanalkilometer 78 der Johan-Friso-Kanal nach Backbord abzweigt.

Vorbei führt die Fahrt an einem weiteren Wassersportzentrum Frieslands – Heeg. Über Heegermeer und Fluessen nähern wir uns langsam Stavoren. Auch hier hoffen wir darauf, in relativer Zentrumsnähe einen Liegeplatz auf der Stadsbuitengracht zu finden.

Wie gut dieser Liegeplatz sein sollte, sollten wir am nächsten Morgen noch feststellen.

Fahrtzeit: 4 Stunden 40 Minuten
Strecke: 40,1 km

10. Tag
Eigentlich wollten wir heute unsere Heimreise in Richtung Terherne antreten, um nachmittags in aller Ruhe das Schiff zu räumen, abends noch einmal gemütlich im Ort Essen zu gehen und am kommenden Tag das Schiff wieder zurückzugeben.

Leider hat uns das Wetter einen dicken Strich durch unsere Pläne gemacht: schon während der Nacht schaukelte das Schiff schon ordentlich, am Morgen beim Frühstück hatten wir dann am Liegeplatz 6 Windstärken mit einzelnen Böen, die schon an 7 Bft kratzten. Ein kurzes Telefonat mit Alexander und unser Entschluss, erst am nächsten Morgen nach Terherne zu fahren, stand fest. Vielen Dank daher noch einmal für die 3 Stunden Verlängerung!

Selbst die Fahne der “Vereniging Jachthaven” war ordentlich zerfleddert und das Ijsselmeer warf ordentlich Schaum auf den Strand.

11. Tag
Der Rückstart nach Terherne hing nun nur noch von der Brückenöffnungszeit der Warnserbrug ab; aber dank des vorzeitigen Saisonstarts in Friesland wurde die Brücke schon ab 07:00 bedient, so dass wir auf dem schnellsten Weg Terherne erreichen konnten.

Da wir während der Fahrt schon alles eingepackt hatten, konnten wir innerhalb kürzester Zeit das Schiff übergabeklar machen.

Fahrtzeit: 3 Stunden 37 Minuten
Strecke: 37,2 km

Zusammenfassung:
Auch wenn das Wetter nicht immer mitgespielt hat, war es wieder ein gelungener Urlaub auf einem Wetterwille-Schiff. Und da Alexander alle Schiffe während der kalten Monate zusätzlich mit einem Luftentfeuchter ausgestattet hatte, haben wir dank dieses Gerätes und der Bordheizung keinen Moment gefroren.

Wir haben uns an Bord der Marne sehr wohl gefühlt und freuen uns jetzt schon auf unser 10tes Mal!

Michael und Martina Lankes
Duetvlet 1040 Marne
26.03.18 – 06.04.18

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